Die Bedeutung von Franz Kafkas Sprachbiografie und Schreibverhalten für 'Die Verwandlung'

· GRIN Verlag
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Kafkas Novelle "Die Verwandlung" war in den über neunzig Jahren ihrer Existenz bemerkenswert häufig Gegenstand literaturwissenschaftlichen Interesses. Immer wieder wurde dabei auch die Schwierigkeit betont, den Dichter aufgrund seines einzigartigen Schreib- und Sprachstils epochal bzw. stilistisch einzuordnen (Expressionismus? Realismus? etc.), zumal er selbst sich zu keiner bestimmten Richtung zugehörig fühlte. Diesbezügliche Erklärungsversuche führten unter anderem zur Beschäftigung mit der Sprachbiografie des in Prag lebenden deutschsprachigen jüdischen Schriftstellers. Allerdings wurden in diesem Zusammenhang drei entscheidende Fehler gemacht, die gegenwärtig der Wissenschaftler Marek Nekula (2003) ins Zentrum seiner Kritik stellt: Zum einen wurde Sprache weitläufig als alleinige Determinante und alleiniger Ausdruck persönlicher Identität, Selbstdefinition und Kultur gesehen, zum anderen wurde für Kafka allein das Deutsche (und somit nur "eine" Sprache) als diese identitätsstiftende Sprache in Betracht gezogen, und drittens wurde diese Sprache relativ pauschal als "Prager Deutsch" bezeichnet, wobei dieser Begriff als ein einheitlicher Terminus für alle spezifischen Gruppensprachen im damaligen Prag verwendet wurde, ohne deren Unterschiede zu berücksichtigen und vor allem ohne genauer zu untersuchen, inwieweit deren Merkmale im Einzelnen auf Kafkas Sprache zutreffen. Ohne Zweifel spielt die sprachliche Komponente in Kafkas literarischen Werken, so auch in der "Verwandlung", eine wichtige Rolle. Literatur ohne Sprache wäre nicht denkbar. Um daher herauszufinden, welchen konkreten Einfluss die Sprachbiografie des mehrsprachigen Kafka auf seine literarischen Texte hatte und um das "nachweisbare Ineinander von Biographie und Werk" (Beicken, 1983: 100) auch sprachlich zu belegen, gelten die Bemühungen der vorliegenden Arbeit dem Versuch, im Sinne einer Verbindung von Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft zunächst Kafkas sprach- und schriebbiografische Hintergründe zu untersuchen sowie diese auf die Sprache in der "Verwandlung" zu beziehen. Der Fokus der Untersuchung liegt wohlgemerkt nicht auf dem bereits oft beschriebenen literarischen Schreibstil des Dichters, sondern auf dem Wechselspiel zwischen seinem Multilingualismus bzw. seiner dadurch entwickelten Sprachsensibilität und Sprachbewusstheit sowie seinem literarischen Schaffen, in diesem Fall konkret bezogen auf die "Verwandlung".

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