Anton de Kom, 1898 in Suriname als Enkel von Sklaven und Sohn eines GoldgrΓ€bers und einer KleinbΓ€uerin geboren, arbeitete als kaufmΓ€nnischer Angestellter, wurde wegen seiner politischen AktivitΓ€ten gegen die kolonialistischen ZustΓ€nde nach Holland verbannt und engagierte sich dort als Autor, Journalist und politischer Aktivist. Sein Buch Wir Sklaven von Suriname (1934) erregte groΓes Aufsehen, durfte aber nur in zensierter Form erscheinen und in Suriname sowie den anderen hollΓ€ndischen Kolonien ΓΌberhaupt nicht vertrieben werden. 1936 wurde es auf Deutsch in der Schweiz und in einem Exilverlag in der Sowjetunion verΓΆffentlicht. Nach der Besetzung Hollands 1940 durch deutsche Truppen wurde das Buch verboten, de Kom schloss sich dem hollΓ€ndischen Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime an, wurde an die Gestapo verraten und in das in Holland gelegene KZ Kamp Vught gebracht. Von dort wurde er wie viele hollΓ€ndische politische Gefangene zu Zwangsarbeit erst ins KZ Sachsenhausen, dann ins KZ Neuengamme bei Hamburg transportiert, wo er kurz vor der Befreiung des KZ's wahrscheinlich auf dem Todesmarsch zum Lager Sandbostel im April 1945 ums Leben kam. Er, der sein ganzes Leben lang gegen Sklaverei und Zwangsarbeit gekΓ€mpft und geschrieben hatte, starb an EntkrΓ€ftung und Krankheit nach schwerster Zwangsarbeit in einem deutschen KZ. 1960 wurden in einem Massengrab bei Sandbostel seine sterblichen Γberreste gefunden β und erst dann erfuhr auch seine Familie von seinem Tod. Tessa Leuwsha arbeitet als KulturattachΓ© bei der NiederlΓ€ndischen Botschaft in Paramaribo. Sie ist Dokumentarfilmerin, Rezensentin und Autorin. Mitchell Esajas ist Anthropologe, Kurator und Aktivist. Er ist MitbegrΓΌnder von The Black Archives, einem Archiv in Amsterdam, das sich dem schwarzen Kulturerbe widmet. Duco van Oostrum ist Hochschullehrer fΓΌr Amerikanische Literatur an der UniversitΓ€t Sheffield, Fachgebiet Afro-Amerikanische Literatur.