Die Arbeiten von Werner Jaeger haben vor etwa hundert Jahren das Studium der Antike prÃĪgend und international beeinflusst, insbesondere im Bereich der Geschichte der antiken Wissenschaft und Philosophie, doch bleibt die Figur Jaegers umstritten. Er steht am Ende einer Glanzzeit der Philologie an der Berliner UniversitÃĪt und erlangte frÞh internationale Anerkennung sowie enormen Einfluss. Sowohl sein wissenschaftliches Werk als auch seine Paideia wurden stark rezipiert, letztere sogar in viele Sprachen Þbersetzt. In bemerkenswertem Gegensatz zu diesem frÞhen Glanz stehen die spÃĪteren Jahre seines Schaffens, in denen er trotz prominenter Stellung an der Harvard University nur relativ schwach nachwirkte. Das Ziel ist, zu differenzierten Urteilen Þber die durchaus gemischte Bilanz von Jaegers Werk und Wirken zu kommen. Seine wissenschafts- und philosophiehistorischen Leistungen sowie sein Agieren im bildungspolitischen Kontext seiner Zeit werden eingeordnet und kritisch untersucht.