Vor dem Sturm ist ein historischer Roman von Theodor Fontane. Die PreuΓen wehren sich gegen die franzΓΆsische Besatzung. Auszug: Es war Weihnachten 1812, Heiliger Abend. Einzelne Schneeflocken fielen und legten sich auf die weiΓe Decke, die schon seit Tagen in den StraΓen der Hauptstadt lag. Die Laternen, die an langausgespannten Ketten hingen, gaben nur spΓ€rliches Licht; in den HΓ€usern aber wurde es von Minute zu Minute heller, und der Β»Heilige ChristΒ«, der hier und dort schon einzuziehen begann, warf seinen Glanz auch in das drauΓen liegende Dunkel. So war es auch in der KlosterstraΓe. Die Β»SinguhrΒ« der Parochialkirche setzte eben ein, um die ersten Takte ihres Liedes zu spielen, als ein Schlitten aus dem Gasthof Β»Zum grΓΌnen BaumΒ« herausfuhr und gleich darauf schrΓ€g gegenΓΌber vor einem zweistΓΆckigen Hause hielt, dessen hohes Dach noch eine Mansardenwohnung trug. Der Kutscher des Schlittens, in einem abgetragenen, aber mit drei Kragen ausstaffierten Mantel, beugte sich vor und sah nach den obersten Fenstern hinauf; als er jedoch wahrnahm, daΓ alles ruhig blieb, stieg er von seinem Sitz, strΓ€ngte die Pferde ab und schritt auf das Haus zu, um durch die halb offenstehende TΓΌr in dem dunklen Flur desselben zu verschwinden. Wer ihm dahin gefolgt wΓ€re, hΓ€tte notwendig das stufenweise Stapfen und StoΓen hΓΆren mΓΌssen, mit dem er sich, vorsichtig und ungeschickt, die drei Treppen hinauffΓΌhlte.