Mein Kamingeflüster
Siris Mutter ist sehr krank. Während sie im Krankenhaus liegt, kommt Siri bei einer Pflegefamilie unter. Nur ein geheimnisvoller Drachenstein und die Geschichten ihrer Mutter bleiben ihr, um die Hoffnung nicht aufzugeben. Was Siri nicht ahnt, ist, dass die Erzählungen ihrer Mutter nicht nur Geschichten sind: Denn Drachen existieren wirklich! Sie leben in einer Parallelwelt, die von den sogenannten Raptoren beherrscht wird. Diese bösartigen Drachen werden von der Familie Lennix abgerichtet, um die Macht über das Land zu vergrößern. Auf diese Weise haben sie ihre Welt beinahe schon zugrunde gerichtet. Die einzige Hoffnung ist nun ein Silberdrache, der das Portal zu einer neuen Welt öffnen kann. Als Joss eines Tages ein silbernes Ei vor die Füße rollt, weiß er noch nichts von diesen Dingen. Doch sehr bald schon werden er und seine Schwester Allie mitten hinein gezogen in ein großes Abenteuer. Als ich dieses Buch entdeckte, hat mich in erster Linie das Cover angesprochen. Der Drache sieht einfach toll aus und glitzert sehr schön vor dem blauen Hintergrund. Natürlich lese ich als Fantasyfan auch gerne Bücher über Drachen. Nicht nur der Klappentext hat mich neugierig gemacht, sondern auch, dass es ein neues Buch von Angie Sage ist. Ich habe ihre Reihe über Septimus Heap schon gern gemocht und war deshalb sehr gespannt, ob sie mich auch mit Silberdrache überzeugen konnte. Die Geschichte hat interessante Charaktere und ist spannend geschrieben. Von den Drachen mochte ich besonders Bellacrux und natürlich Lysander. Über Joss habe ich mir oft die Haare gerauft, weil er so unüberlegt gehandelt hat. Seine Schwester Allie ist die schlauere und sympathischere von beiden. Trotzdem mochte ich auch Joss, weil er schließlich Verantwortung für Allie und Lysander übernimmt. Interessant ist auch so manche Charakterentwicklung auf der bösen Seite: Auch hier reflektiert der ein oder andere das Geschehen und lernt daraus. Dadurch wird klar, dass die Entscheidung, ob man gut oder böse ist, immer bei einem selbst liegt, egal wie die Umstände auch sein mögen. Während die einen nach Macht streben, sehnen sich die anderen nach Freiheit und Liebe. Für meinen Geschmack hätte dieses Thema ruhig noch ein bißchen mehr herausgearbeitet werden können. Das gilt im übrigen auch für die weiteren Konflikte der Story, die alle doch recht oberflächlich blieben und mir etwas zu schnell gelöst wurden. Dennoch hat das der Spannung keinen Abbruch getan, denn es passiert so viel, dass immer wieder neue Hindernisse auftreten, die die Hauptfiguren zu überwinden haben. Es war toll, diese Geschichte zu lesen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Das Ende war dramatisch und ein paar Fragen bleiben noch offen. Wer gerne Kinderbücher liest und Drachen mag, dem kann ich diese neue Reihe wirklich empfehlen.
Hara Kiri
Joss und seine Schwester Allie leben als Knechte bei der Familie Zoll. Als Joss eines Nachts ein Drachenei findet, ändert sich sein Leben gewaltig. Denn der Drache ist etwas ganz Besonderes: er kann die Welten wechseln. Doch das bleibt in der Welt der Drachen nicht unerkannt und die grausame Familie Lennix will den silbernen Drachen für ihre Zwecke missbrauchen. Kann es Joss und Allie gelingen, die Lennix aufzuhalten? Hach, wie habe ich die Serie um Septimus Heap geliebt. Und mich ganz besonders auf neues Lesefutter von Angie Sage gefreut. Und sie hat mich nicht enttäuscht, wenn auch der Kampf der Drachen am Ende etwas langwierig war. Sages Charaktere mochte ich gleich wieder sehr gerne. Joss, der Schafhirte und Allie, seine Schwester, denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Und dann ist da ja auch noch Sirin, in der anderen Welt, die mit der Krankheit ihrer Mutter kämpfen muss. Die Drachen (obwohl bunt) blieben mir etwas farblos, hier ist viel der Fantasie des Lesers überlassen, aber Lysander als Baby habe ich auch gleich ins Herz geschlossen. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen, wobei die von Sirin beginnt, dann aber zu Gunsten der Drachenwelt in den Hintergrund tritt. Erst am Ende vereinen sich beide Fäden zu einem und ich bin schon sehr gespannt, wie Sage diese in den nächsten Bänden weiterspinnt. Fazit: auch ohne den siebten Sohn eines siebten Sohnes ein tolles Abenteuer für Jung und Alt.
Martina Suhr
Drachen faszinieren die Menschheit seit Jahrhunderten und auch ich finde diese mystischen Wesen sehr spannend. Angie Sage entführt uns auf ein ganz besonderes Abenteuer, das so erzählt wurde, dass nicht nur junge Leser ihre Freude daran haben. Generell ist die Stimmung dieses Buches eher düster, denn die Protagonisten müssen sich einigen Gefahren stellen. Die aus drei Perspektiven erzählte Story hält aber einige Überraschungen bereit. Wir erleben nicht nur die unterschiedlichsten Arten von Drachen, die allesamt faszinierend und teilweise auch ziemlich gefährlich sind, sondern auch die Bedeutung von Freundschaft und Vertrauen. Mir gefielen der gut durchdachte Aufbau, die verschlungenen Handlungsstränge und die angenehme Sprache der Autorin. Das Buch liest sich unglaublich gut. Man hat das Gefühl, ein Teil der Geschichte zu werden und die spannenden Abenteuer selbst zu erleben. Ich konnte und wollte mich nicht von dem Buch lösen und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Ein absolut gelungenes Fantasy-Spektakel, das definitiv nicht nur junge Leser begeistert! Klare Leseempfehlung!