![](https://play-lh.googleusercontent.com/a/ACg8ocLj_9FhpBOJUQna-7jSu9kgkJzRNBNwUqwcwHNxLukg4NbVDA=s32-mo)
Constanze
Schon der Titel von "Normale Menschen", wenn man ihn denn neben dem Autorennamen in gleicher Schriftgröße identifiziert hat, ist ziemlich belanglos. Und genauso belanglos geht es im Buch selbst weiter. Es ist eine Aneinanderreihung von alltäglichen Geschehnissen in den Jahren 2011 bis 2015 zwischen Connell und Marianne. Details zu den Handelnden, ihren Beweggründen oder Emotionen werden dabei kaum geteilt, was keine Identifikation mit den Protagonisten ermöglicht. Dass es sich um eine Liebesbeziehung handeln soll, kommt nicht rüber. Das zwischen ihnen als Freundschaft zu bezeichnen, ist m. E. immer noch übertrieben. Denn er möchte gefühlt nur f***, sie scheint dabei masochistisch veranlagt. Empfindungen scheinen sie keine zu haben, alles ist ihnen irgendwie egal. Alles bleibt wage und unverbindlich. Nicht einmal die Dialoge werden klar herausgestellt, denn sie kommen ohne Anführungszeichen daher, was dem Lesefluss nicht zuträglich ist. Trotz der einfachen bzw. gar Umgangssprache liest sich das Buch nicht schnell weg. Es hat mich Mühe gekostet, dieses Rezi-Exemplar zu Ende zu bringen (wäre es nicht ein solches gewesen, hätte ich abgebrochen). Die für einen Roman vergleichsweise große Schrift könnte vermuten lassen, dass es sich eher um ein Buch für jüngeres Publikum handelt. Vielleicht könnte dieses dem Werk mehr abgewinnen. Denn mir ist es ein Rätsel, wie man dieses Buch als den besten Roman des Jahres bezeichnen kann.
1 Person fand diese Bewertung hilfreich