"Klein Dorrit" zÃĪhlt zu Dickens weniger bekannten Werken, aber es ist genauso spannend und wendungsreich wie "Bleak House" oder "Great Expectations". Der Handlungsort ist auf jeden Fall auÃergewÃķhnlich, spielt es doch zum guten Teil in einem SchuldgefÃĪngnis, dem Marshalsea, wo William Dorrit mit seiner Familie wohnt â ohne Aussicht, seine Schulden bezahlen zu kÃķnnen, muss er auf unbestimmte Zeit dort bleiben, und seine drei Kinder sind bei ihm, denn das GefÃĪngnis ist sozusagen ihr Zuhause, ein anderes kennen sie nicht (mehr). Die Kinder dÞrfen allerdings das GefÃĪngnis jederzeit verlassen, mÞssen nur zur SchlieÃzeit wieder zurÞck sein, sonst bleiben sie drauÃen fÞr die Nacht. Das passiert einmal dem jÞngsten Kind, Amy, von allen nur "Klein Dorrit" genannt, sodass sie durch das nÃĪchtliche, nicht ungefÃĪhrliche London streift. Sie hat ein mÞtterliches, fÞrsorgliches Wesen, kÞmmert sich um den Vater, den "Haushalt" und um Maggie, eine obdachlose, geistig behinderte Frau, die Amy liebevoll "Little Mother" nennt. Auch trÃĪgt das MÃĪdchen durch NÃĪharbeiten zum dÞrftigen Familieneinkommen bei. Bei dieser Arbeit lernt sie Arthur Clennam kennen, der nach lÃĪngerer Zeit im Ausland zu seiner Mutter in London zurÞckkehrt und ein Familiengeheimnis aufklÃĪren mÃķchte, das ihm sein Vater auf dem Sterbebett nicht ganz mitteilen konnte. Seine Mutter, ein im Rollstuhl sitzender Haustyrann, weigert sich, ihm Auskunft zu geben. Jede Person, auch Arthur, behandelt sie mit KÃĪlte und Unfreundlichkeit, mit Ausnahme von Little Dorrit. Arthur vermutet darum, dass das MÃĪdchen oder ihr Vater in das Geheimnis verwickelt sein kÃķnnten und versucht, der Familie zu helfen. Mit seiner UnterstÞtzung stellt sich heraus, dass William Dorrit tatsÃĪchlich der Erbe eines VermÃķgens ist und so nach zwanzig Jahren endlich das SchuldgefÃĪngnis verlassen darf. Doch das ist erst die HÃĪlfte einer Geschichte, die wie die meisten Dickens-Werke zu komplex ist, um in wenigen Zeilen nacherzÃĪhlt zu werden.