Der Luftkrieg

· BoD – Books on Demand
Ebook
313
Pages
Eligible
Ratings and reviews aren’t verified  Learn More

About this ebook

"Der Betrieb da droben", sagte Mr. Tom Smallways, "geht immerzu weiter. Sollt's nicht glauben, daß er überhaupt noch weitergehen könnte!" sagte Mr. Tom Smallways. Es war lang vor Beginn des Luftkriegs, daß Mr. Smallways diese Bemerkung machte. Er saß auf dem Zaun am Ende seines Gartens und betrachtete die großen Gaswerke von Bun Hill mit Augen, in denen sich weder Beifall noch Tadel spiegelte. Über den zusammengedrängten Gasometern erschienen drei fremdartige Gebilde, dünne, schwerfällig schaukelnde Blasen, die schlapp hin und her schwankten und größer und größer wurden - Ballons, die eben für den Samstag-Nachmittagsaufstieg des südenglischen Aeroklubs gefüllt wurden. "Jeden Samstag steigen sie", sagte sein Nachbar, Mr. Stringer, der Milchmann. "'s ist kaum ein paar Tage her, da war ganz London auf den Beinen, um 'nen Ballon steigen zu sehen. Und heut hat jedes elende Nest im Land seine Wochenausflüge - will sagen: -aufflüge! Reinewegs 'ne Rettung für die Gasgesellschaften!" "Letzten Samstag hab' ich drei Fuhren Kies von meinen Kartoffeln weggekarrt", sagte Mr. Tom Smallways. "Drei Fuhren, die die da droben runtergeschmissen haben - als Ballast! Die Hälfte von den Pflanzen war kaputt und die andere Hälfte verschüttet." "Damen steigen auch mit auf, sagen sie." "Heißen's ja wohl Damen!" meinte Mr. Tom Smallways. "Na - mein Begriff von Damen ist das nicht - in der Luft rumfliegen und den Leuten Kies auf die Köpfe schmeißen! Ich jedenfalls bin nicht gewöhnt, so was Damen zu nennen - so oder so!" Mr. Stringer nickte beifällig mit dem Kopf, und eine Weile noch schauten sie nach den schwellenden Klumpen mit einem Ausdruck, der sich aus Gleichgültigkeit in Mißbilligung verwandelt hatte. Mr. Tom Smallways war Grünkramhändler von Beruf und aus Liebhaberei Gärtner. Jessika, seine kleine Frau, besorgte den Laden; und der Himmel hatte ihn für eine friedvolle Welt, leider aber keine friedvolle Welt für ihn erschaffen. Er lebte in einer Welt voll eigensinnigen und unaufhörlichen Wechsels und noch dazu in einem Teil derselben, wo die Wirkungen dieses Wechsels schonungslos aufdringlich waren. Sein eigener Grund und Boden, den er bebaute, war voller Unbestand; sogar seinen Garten hatte er nur in Jahrespacht - ein Riesenplakat, das ihn nicht etwa als Garten, sondern als günstigen Bauplatz anpries, überschattete ihn. Er war Gartenbauer auf Kündigung - das letzte Stückchen Erdreich in einem von lauter neuen, städtischen Gegenständen überfluteten Distrikt. Er tröstete sich ...

About the author

Herbert George Wells lebte von 1866 bis 1946 und war ein englischer Schriftsteller.

Rate this ebook

Tell us what you think.

Reading information

Smartphones and tablets
Install the Google Play Books app for Android and iPad/iPhone. It syncs automatically with your account and allows you to read online or offline wherever you are.
Laptops and computers
You can listen to audiobooks purchased on Google Play using your computer's web browser.
eReaders and other devices
To read on e-ink devices like Kobo eReaders, you'll need to download a file and transfer it to your device. Follow the detailed Help Center instructions to transfer the files to supported eReaders.