Im vorliegenden Band wird Husserls 1920 erstmals gehaltene und 1924 wiederholte Vorlesung Ã1⁄4ber Ethik veröffentlicht. In ihr wendet sich Husserl nach einer systematischen Bestimmung des Begriffs der Ethik einer kritischen Darstellung der Geschichte der Ethik zu. Diese Darstellung ist am Gegensatz von Rationalismus und Empirismus orientiert, der sich in der Ethik in den gegensätzlichen Ansätzen der Verstandes- und GefÃ1⁄4hlsmoralisten zeigt. Im Rahmen einer Auseinandersetzung mit klassischen Positionen aus der Geschichte der Ethik versucht Husserl, die Grundlagen seiner eigenen Ethik zu gewinnen und darin die traditionellen GegenÃ1⁄4berstellungen zu versöhnen. So steht fÃ1⁄4r Husserl die GefÃ1⁄4hlsgrundlage der Moral nicht im Widerspruch zur Idee eines absoluten Sollens, an der Husserl im Anschluss an Kant und Fichte festhält. Husserls AusfÃ1⁄4hrungen gipfeln in dem Ideal eines universalen vernunftbestimmten Willenslebens, in dem alle Aktsetzungen endgÃ1⁄4ltig zu rechtfertigen wären. Zur Vorlesung gehört ein umfangreicher Exkurs, in dem Husserl durch eine phänomenologische Analyse des Unterschieds zwischen Sach- und Normbegriffen den wissenschaftstheoretischen Charakter der Ethik als normativer Geisteswissenschaft bestimmt.