Im Februar 1916 grÃŧndet mitten im Krieg im neutralen ZÃŧrich eine kleine Gruppe von KÃŧnstlern, Literaten und Theaterleuten das Cabaret Voltaire, in dem sich alsbald UnerhÃļrtes abspielt. Hugo Ball zwängt sich in ein obeliskenartiges KostÃŧm und singt sinnlose Lautverse, Richard Huelsenbeck trommelt erfundene ÂģNegerliederÂĢ und Tristan Tzara dirigiert eine Kakophonie aus simultanem GebrÃŧll. DADA ist geboren und infiziert von ZÃŧrich aus die ganze Welt. Der Charakter von DADA ändert sich mit jedem Ort, denn die Dadaisten sind entschlossen, aus DADA kein neues Programm zu machen. Deswegen ist DADA, nach den Ready-mades von Duchamp, den Montagen von Grosz und Heartfield und den Skandalen im Paris von Breton rasch wieder vorbei. Aber es wirkt bis heute nach. Martin Mittelmeier flaniert und staunt mit uns durch das DADAUniversum, lässt uns teilhaben an der Vielzahl der DADA-Subversionen und zeigt, wie geschickt, verzweifelt und irrwitzig die Dadaisten auf die Probleme einer unmäÃig komplex werdenden Welt reagierten, die der unsrigen zum Verwechseln ähnelt.
Martin Mittelmeier, geboren 1971, arbeitete viele Jahre in renommierten deutschen Literaturverlagen und ist seit 2014 als freier Lektor und Autor tätig. Bei Siedler erschienen ÂģAdorno in NeapelÂĢ (2013) und ÂģDADAÂĢ (2016), die in zahlreiche Sprachen Ãŧbersetzt wurden. Mittelmeier ist Honorarprofessor am Institut fÃŧr deutsche Sprache und Literatur an der Universität zu KÃļln.