Friedrich Nietzsche (1844-1900) betrachtete am Ende seiner Schaffenszeit noch einmal die großen Themen. Er deckte alle Illusionen von Moral, Religion, Philosophie (Metaphysik, Erkenntnistheorie, Ästhetik), Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik auf. Gegen die "Décadence" bei Sokrates, Platon, im Christentum und zuletzt im Pessimismus Schopenhauers stellt er seine naturalistische Philosophie der heiteren Selbstbejahung, Vitalität und Sinnlichkeit. So folgt die "Götzen-Dämmerung" ganz seiner Zielvorgabe, der "Umwertung aller Werte", wodurch er den eigentlichen Wert des Lebens beschreiben will. Andreas Dietrich liest einfühlend und leidenschaftlich Texte der Philosophie und klassischen Literatur. Er lässt dem Hörer Zeit, Bilder und Zusammenhänge im Geist zu formen und ist dennoch zügig und temperamentvoll. Ein kultivierter Hörgenuß mit einer kultivierten Stimme.