Charles Dickens ist bis heute einer der meistgelesenen Autoren Englands und seine famose Weihnachtsgeschichte lĂ€uft Jahr fĂŒr Jahr in der xten Verfilmungsvariante pĂŒnktlich zum Geburtstag von Jesus plus minus 1-3 Tage beim Fernsehsender freier Wahl in den meisten bekannten Sprachregionen dieses Planeten. ZurĂŒck zur Literatur: Seine ErzĂ€hlungen sind geprĂ€gt durch die Lebenswirklichkeit, entsprechend sind die auftretenden Charaktere Menschen wie Sie und du, welche einem tĂ€glich ĂŒber den Weg laufen können bzw. das Treffen eines solchen Menschen unvermeidlich ist, was Positives wie Negatives an BegleitumstĂ€nden mit sich bringt. Die Figuren sind so authentisch, dass man fast mit Gewissheit sagen kann, dass jeder eine Person im nĂ€heren oder erweiterten Bekanntenkreis hat, die einer Figur von Charles Dickens Ă€hnelt. Und genau das ist der Grund, warum man von Dickens nicht mehr los kommt. Womöglich schreibt er in dieser oder jenen ErzĂ€hlung gerade ĂŒber Sie? ?Die ehrgeizige Putzmacherin? erzĂ€hlt von einem weiblichen Gesangs-Talent, deren vokale Ambition in der Umsetzung zwiespĂ€ltige Wirkungen erzeugt. ?Die Tanzakademie? berichtet von einem 18jĂ€hrigen, der mit seinem Versuch als TĂ€nzer sich in gesellschaftlichen Kreisen zu etablieren dermaĂen gnadenlos scheitert, dass er sich fĂŒr immer zurĂŒckzieht. ?Die SchĂ€big-Vornehmen? charakterisiert einen fast unsichtbaren Menschenschlag, welcher ohne im Austausch mit anderen Mitmenschen durch reine PrĂ€senz an öffentlichen PlĂ€tzen am Gesellschaftsleben teilnimmt. ?Ein lustiger Abend? begleitet zwei Freunde auf ihrem wilden Party-Trip durch die Nacht, bei welchem sie halb London gegen sich aufbringen. ?Das Boarding-Haus? ist eine familiĂ€re Pension, welche von Mrs. Tibbs gefĂŒhrt wird. Von höchsten Tugend- und Moralvorstellungen beseelt wĂ€hlt diese ihre Mieter sehr gewissenhaft aus. ?Mr. Minns und sein Vetter? ist die Geschichte eines Mannes in mittleren Jahren, dessen einziger lebender Verwandter, ein Vetter, ihn eines Tages unangemeldet besuchen kommt. ?Empfindsamkeit? erzĂ€hlt von zwei Schwestern mittleren Alters, welche in London ein exquisites MĂ€dchenpensionat betreiben. Zu ihrer groĂen Freude entschlieĂt sich eines Tages ein gutsituierter Herr ihnen seine Tochter anzuvertrauen, um deren aufkeimende pubertĂ€re und chaotische PlĂ€ne, die so ganz kontrĂ€r zu seinen Zukunftsvorstellungen von deren Leben stehen, im Keim zu ersticken. ?Horatio Sparkins? wirft einen Blick auf eine gut situierte englische Familie, bestehend aus Hausvater, dessen Gedanken fast ausschlieĂlich um Kapital- und Besitzvermehrung kreisen, Hausmutter = Hausfrau, zwei mehr oder weniger geistlosen und unselbstĂ€ndigen erwachsenen Söhnen und zwei nicht zu verheiratenden Töchtern. ?Mrs. Joseph Porter? ist eine verheiratete Frau, die aus diesem Umstand die Schlussfolgerung zieht, dass sie damit ihren Lebenszweck erfĂŒllt hat und sich nun alles erlauben darf, was in ihrem speziellen Fall bedeutet, möglichst viel Unfrieden zu stiften und Missgeschicke anderer zu provozieren, um sich selbst daran zu ergötzen. Den Kern der Geschichte bildet nun eine Amateur-Theatervorstellung, bei der wirklich alles schief geht, was nur die unglaubliche RealitĂ€t abbilden kann. ?Master Kitterbells Taufe? berichtet von einem hypochondrischen Griesgram, der von seinem Neffen gebeten wird, als Taufpate seines Kindes zu fungieren. Leider konzentriert der Oheim wider Willen in seiner Persönlichkeit weitere exzentrische Anti-Tugenden wie neurotische miserable Laune bei allen Wetterlagen und sĂ€mtlichen gesellschaftlichen Situationen, Verachtung aller minimalen Abweichung von seinen tĂ€glichen Routinen und gutgelaunter Menschen im Allgemeinen.