Karl Valentin und die Musik

· der Hörverlag · Lu par Karl Valentin et Liesl Karlstadt
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Der Musical-Fantast mit dem magischen Orchestrion

Schnell erkannte Karl Valentin, dass sein Geburtsname Valentin Ludwig Fey wenig her machte. Daher trat er zunächst als "Musical-Fantast Charles Fey" auf und entdeckte die Musik als unentbehrliches Element seiner Sketche. Für sein gesamtes Schaffen blieb sie ein wichtiger Faktor. 1903 konstruierte er einen wundersamen Musikapparat: ein Orchestrion, das aus fast 20 Instrumenten bestand. Nur Karl Valentin als musikalisches Multitalent gelang es mit seiner außerordentlichen Fingerfertigkeit, dem Gerät Töne zu entlocken. Er schlüpfte dazu in ein Clown-Kostüm und ging so auf Tournee.

"Karl Valentin und die Musik" enthält:
In einem kühlen Grunde (Lied mit Gesang) . Im Schallplattenladen . Das Lied vom Sonntag . Trompetenunterricht . Der Trompeter von Säckingen . Die Orchesterprobe . Die vier Jahreszeiten . Der Maskenball . Klarinettenunterricht . Die Uhr von Loewe . Wo die Alpenrosen blühn . Im Schallplattenladen (Filmton) . Die alten Rittersleut . Die Uhr von Loewe (Ausschnitt)

(Laufzeit: 1h 15)

Quelques mots sur l'auteur

Karl Valentin, eigentlich Valentin Fey, wurde 1882 in München geboren. Erstes, mit Möbel- und Sargschreinerei verdientes Geld gab er für erfolglose Tourneen seines selbstgebastelten Orchestrions aus. 1907 gelang ihm mit einem Stegreifsolo der Durchbruch. Ab 1911 wurde Liesl Karlstadt seine unerlässliche Partnerin. Es folgten gemeinsame Auftritte in Berlin, Zürich, Wien bis zum Verbot durch die Nazis. Nach 1945 konnte Karl Valentin nie mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Er starb am Rosenmontag 1948. Bertolt Brecht hielt ihn für einen "durchaus komplizierten, blutigen Witz". Kurt Tucholsky bewunderte "seinen Höllentanz der Vernunft um beide Pole des Irrsinns". Inzwischen ist Karl Valentin auch von der Literaturwissenschaft als einer der bedeutendsten Vertreter der literarischen Moderne anerkannt. Seine vertrackten Irrläufe werden heute in einem Atemzug mit dem absurden Theater Becketts und Ionescos genannt.

Liesl Karlstadt (eigentlich Elisabeth Wellano) wurde 1892 als eines von neun Kindern des Bäckerehepaares Wellano in München geboren. Nach Schule und Lehre arbeitete sie als Verkäuferin im Kaufhaus Tietz (heute: Karstadt). Abends besuchte sie oft die Auftritte der Komiker und Volkssänger und spielte ernste Rollen in dramatischen Singspielen, bevor sie Partnerin von Karl Valentin wurde - und eine unentbehrliche Interpretin seines Humors. Sie verfasste zahlreiche Dialoge und Sketche und wirkte in mehreren Filmen mit. Nach dem Tod ihres beruflichen und privaten Partners Karl Valentin 1948 blieb Liesl Karlstadt weiterhin populär; sie wirkte in in Theaterstücken, Filmen und Hörspielen mit. 1960 starb sie in Garmisch-Partenkirchen. Gemeinsam mit Karl Valentin ist sie in verschiedenen Sammlungen ausgewählter Szenen und Monologe zu hören: "Semmelknödel", "Buchbinder Wanninger", "Bum bum".

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