Gert Westphal leiht dem alternden Casanova, der erkennen muss, dass er immer mehr zur Parodie seiner eigenen Legende wird, in dieser ungekÞrzten Lesung seine Stimme.
(Laufzeit: 4h 32)
Arthur Schnitzler (1862â1931) wurde in Wien geboren, studierte Medizin und praktizierte als Arzt, bis er sich ab 1894 ganz dem Schreiben widmete. Er war einer der Hauptvertreter des Wiener Impressionismus und einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker vor dem Ersten Weltkrieg. Seine BÞhnenstÞcke und ErzÃĪhlungen kreisen vor allem um die dekadente groÃbÞrgerliche Gesellschaft des Wiener Fin de siÃĻcle, deren Melancholie und LebensÞberdruss Schnitzler mit psychologischer Tiefe darstellt (ÂŦFrÃĪulein ElseÂŧ, 1924). Schnitzler war stark durch Sigmund Freuds Psychoanalyse beeinflusst. Besonders die Seelenverfassung seiner weiblichen Charaktere zeugt bis heute von erstaunlicher Hellsicht und EinfÞhlungsvermÃķgen. Seine ÂŦTraumnovelleÂŧ inspirierte Stanley Kubrick zu seinem letzten Film, ÂŦEyes Wide ShutÂŧ (1999) mit Nicole Kidman und Tom Cruise.Von Sigmund Freuds Theorien beeinflusst, wurde er zum Meister der psychologischen, zum Teil sogar psychoanalytischen Beobachtung, wegen der seine ErzÃĪhlungen und TheaterstÞcke auch heute noch hÃķchst aktuell sind.
Gert Westphal wurde 1920 in Dresden als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Dresdner Konservatorium erhielt er 1945 sein erstes Engagement an den Bremer Kammerspielen, nebenbei begann er bei Radio Bremen als HÃķrspielsprecher zu arbeiten. Bereits 1948 avancierte er zum Oberspielleiter und Chef der HÃķrspielabteilung von Radio Bremen. 1953 wechselte Gert Westphal zum SÞdwestfunk in Baden-Baden, wo er bis 1959 die HÃķrspielabteilung leitete und zeitweilig auch Chefregisseur der Fernsehspielabteilung war. Zum Theater kehrte er 1960 als Ensemblemitglied des ZÞricher Schauspielhauses zurÞck, dem er bis 1980 angehÃķrte. Seitdem war er freiberuflich als Schauspieler und Regisseur tÃĪtig, vor allem aber als Rezitator auf der BÞhne und im Rundfunk, auf Schallplatte und CD. Im Jahr 1984 bezeichnete ihn die ZEIT als ÂŧKÃķnig der VorleserÂŦ und qualifizierte seine Vortragskunst als virtuose Inszenierung eines Âŧakustischen Ein-Mann-TheatersÂŦ. Er verstarb 2002 in ZÞrich.